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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Magazin 2/2009

Sieg für die Autoindustrie

Die neue Kfz-Steuer nützt dem Klima nicht.

Foto: Audi Media ServicesSpritfresser wie das Sports Utility Vehicle Audi Q7 kommen bei der neuen Kfz-Steuer gut weg.

Als ein „halbgares Reförmchen“ ohne Umweltwirkung hat der VCD die neue Kfz-Steuer bezeichnet, die zum 1. Juli 2009 für Neuwagen in Kraft tritt. „Die Bundesregierung hat ihre Chance vertan, eine echte Klimasteuer einzuführen“, kritisierte VCD-Autoexperte Gerd Lottsiepen. „Stattdessen hat sie eine umweltpolitisch kontraproduktive Reform verabschiedet, über die sich die Autoindustrie ein Loch in den Bauch freut.“ Weder würden sparsame Autos deutlich bessergestellt noch Spritschlucker zur Kasse gebeten. So zahlen Halter des Stadtgeländewagens Audi Q7 V12 TDI mit einem CO2-Ausstoß von fast 300 Gramm pro Kilometer nach dem neuen Modell genauso viel wie bisher. Nach den neuen Regelungen müssen für einen Diesel-Pkw pro Liter Hubraum 9,50 Euro, für einen Benziner zwei Euro pro Liter als Sockelbetrag überwiesen werden. Bei Autos, die mehr als 120 Gramm Kohlendioxid in die Luft blasen, kommen pro Gramm CO2 zwei Euro Steuern hinzu. Dieses Modell bevorzuge Spritfresser mit großem Dieselmotor, so Lottsiepen.

Der VCD hatte gefordert, besonders sparsame Autos von der Kfz-Steuer zu befreien. Spritschlucker sollten dafür überproportional viel kosten. Nach dem VCD-Modell würde beispielsweise die Luxuslimousine VW Touareg V 10 TDI mit einem Verbrauch von 12,8 Litern Diesel auf 100 Kilometern und einem CO2-Ausstoß von 333 Gramm pro Kilometer statt bisher knapp 770 Euro fast 2700 Euro pro Jahr kosten.

VCD-Klimasteuer: www.vcd.org/kfz-steuer.html

fairkehr 5/2023