Magazin 1/2009
Moderne Busse statt Abwrackprämie
Die Milliardenhilfen für Autoproduzenten sind wirkungslos und umweltschädlich.
Als wirtschaftlichen und ökologischen Unsinn bezeichnet der VCD die von der Bundesregierung beschlossene Verschrottungsprämie für neun Jahre alte Autos. „Die sogenannte Umweltprämie ist eine 1,5 Milliarden Euro teure Mogelpackung, die der Umwelt eher schadet als nutzt“, sagte Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD. Die 2500 Euro bekommen Autokäufer auch dann, wenn sie einen Pkw verschrotten, der weniger Kraftstoff verbraucht oder weniger gesundheitsschädigende Abgase ausstößt als das Neufahrzeug.
Der VCD kritisiert auch das derzeit geplante Kfz-Steuermodell. Zwar sei die Orientierung am CO2-Ausstoß der Autos der richtige Schritt. Doch würden bei dem derzeitigen Modell Diesel-Pkw und Klimakiller zu gut wegkommen. Anders als von der Bundesregierung vorgesehen, müssten Spritfresser mit hohem CO2-Ausstoß überproportional belastet werden
„Anstatt Milliarden wirkungslos zu verschleudern, sollte der Bund stärker in den ÖPNV investieren, beispielsweise in Busse und Bahnen mit neuer Umwelttechnik“, forderte Lottsiepen. „Das hätte höhere Beschäftigungs- und Umwelteffekte zur Folge.“
Moderne Fahrzeuge und bessere Verbindungen würden mehr Menschen zum Umsteigen auf Bus und Bahn bewegen. Davon würden nicht nur die Verkehrsunternehmen profitieren, sondern auch die Fahrzeughersteller. Busse und Schienenfahrzeuge würden zu einem deutlich höheren Anteil in Deutschland gebaut als Pkw, so Lottsiepen. „Solch ein Programm würde die Konjunktur tatsächlich ankurbeln.“