Eine Bündnis von VCD und anderen Verkehrs- und Umweltverbänden hatte zur großen Demo für saubere Luft, gegen betrügerische Autokonzerne und gegen die Kumpanei zwischen Industrie und Politik aufgerufen. Ziel der Demo war das Verkehrsministerium, in dem am 2. August der Dieselgipfel zwischen Politik und Autoindustrie stattfinden sollte. Die Umweltverbände, die eine bauliche Nachrüstung aller schmutzigen Dieselautos und die Entschädigung der Kunden fordern, waren nicht eingeladen. Ihre Demo machte aber so viel Eindruck, dass sich die Industriechefs und die Politiker um Autominister Ale­xander Dobrindt in das Innenministerium flüchteten. Doch die Demonstranten ließen sich nicht abschütteln und zogen mit ihren Transparenten und symbolischen Atemmasken vor den Amtssitz von Innenminister Thomas de Maizière.

Die Aktion war vor allem medial ein großer Erfolg. Es berichteten unter anderem Stern.de, Spiegel Online und die taz. Unbefriedigend war hingegen das Ergebnis des Gipfels. Die Autokonzerne sollen zunächst die Software für etwa fünf Millionen Fahrzeuge aktualisieren. „Die angekündigte Nachrüstung ist ein Fake. Es handelt sich um den Austausch einer fehlerhaften oder betrügerischen Software gegen eine andere Software des gleichen Herstellers“, sagte Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD. Zudem bekommt nur ein Bruchteil der betroffenen Autos ein Update. „Der Autogipfel stellt die Profitinteressen der Autohersteller über die Gesundheit der Menschen. Damit provozieren die Autobosse und die Bundesregierung Fahrverbote. Denn die Gerichte betrachten die Gesundheit als ein hohes Rechtsgut. Sie werden für mehrere Städte Fahrverbote verlangen“, so VCD-Bundesvorsitzender Wasilis von Rauch.