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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Service 3/2017

Tipps für den Kauf von Wanderstöcken

Foto: LEKI/Claudia ZiegleBeim Bergabgehen mit schweren Rucksäcken entfalten Trekkingstöcke ihr ganzes Potenzial: Sie entlasten Knie, Hüften und Wirbelsäule – und geben Halt.

Die fairkehr-Redaktion hat verschiedene Modelle und Ausführungen unterschiedlicher Herstelle ausprobiert.  Eine Kollegin plädiert seitdem für Korkgriffe, eine andere kam besser mit Schaumstoff zurecht. Aus den kroatischen Bergen erreichte uns per SMS, dass die kleinen, leichten Faltstöcke aus Carbon jeden Euro wert seien. Eine Kollegin will die Klemmverschlüsse nicht mehr missen, während  eine andere immer schon gut mit Drehverschlüssen zurechtkam.

Die wichtigste Empfehlung aus der Redaktion heißt deshalb: Stöcke im Fachhandel ausprobieren, verschiedene Systeme vergleichen und sich persönlich beraten lassen.  Je nach Material und Bauweise variiert das Gewicht – und damit der Preis – erheblich. Die Preise liegen zwischen 40 und 200 Euro.

Teleskop- oder Faltstöcke?
Teleskopstöcke lassen sich sehr flexibel in der Länge einstellen, werden zum Verstauen zusammengeschoben und  haben ein mittleres Packmaß. Sie lassen sich am besten außen am Rucksack transportieren.
Faltstöcke sind durch einen Gummizug im Stockinneren verbunden. Sie können sehr klein gefaltet werden, haben ein minimales Packmaß (zum Beispiel 35 cm) und lassen sich gut im Rucksack verstauen. Die meisten Faltstöcke sind nicht längenverstellbar, werden aber in unterschiedlichen Maßen angeboten und müssen genau zum Nutzer passen. Manche Faltstöcke haben im obersten Segment einen Klemmmechanismus, mit dem man sie um bis zu 20 Zentimeter verlängern kann. Das hat natürlich seinen Preis.

Das Material
Gehärtetes Aluminium: relativ günstig, verbiegt sich bei Überlastung, bevor es bricht.
Carbon/carbonfaserverstärkter Kunststoff (CFK): sehr fest und leicht (teils unter 500 Gramm pro Paar), zersplittert bei Überbelastung ohne Vorankündigung, ist teurer.
Stockspitzen sind meist aus sehr hartem Stahl. Sie sollten austausch­-bar sein. Spitzen aus speziellen Karbid-Legierungen sparen Gewicht.

Klicken oder drehen?  
Drehverschluss: Die Stocksegmente werden gegeneinander verdreht, bis sie nicht mehr ineinanderrutschen. Der Mechanismus lässt sich mit feuchten Händen oder Handschuhen schlecht bedienen, nutzt sich ab und kann sich beim Laufen von allein lösen.
Klemmverschluss: Die Segmente werden, wie man es von Stativen kennt, mittels Hebel mit einem Klick arretiert. Die Stöcke lassen sich sehr schnell und einfach bedienen, der Verschluss nutzt sich nicht ab und löst sich nicht von selbst.

Alles im Griff
Griffe gibt es aus Kork oder Kunststoff (EVA-Schaum), ergonomisch geformt und sogar in Varianten speziell für schmale Frauenhände. Die Schlaufen sollten in der Weite verstellbar sein, es gibt sie ebenfalls in unterschiedlichen Materialien. Bei der Wahl der Griffe  spielen persönliche Vorlieben die entscheidende Rolle.

Im Winter
Im tiefen Schnee und auf Eis bieten Trekkingstöcke guten Halt. Wer auch im Winter wandert, sollte beim Kauf darauf achten, dass breite, großflächige Teller im Lieferumfang enthalten sind oder nachgerüstet werden können.

Hersteller
Black Diamond: Die Firma stammt aus den USA mit Stand­orten in Europa und Asien. 2010 hat sie ein Firmenpro­gramm für soziale Verantwortung und Umweltverträglichkeit etabliert. Sie setzt auf Recycling, Windenergie und Tierschutz und transportiert die in China produzierten Waren per Schifffracht nach Europa.
www.blackdiamondequipment.com

Leki: Die deutsche Firma hat sich ganz auf Stöcke fürs Skifahren, Wandern und Nordic Walking spezialisiert. Sie entwickelt ihre Produkte im schwäbischen Kirchheim und im tschechischen Tachov, wo sie gemäß Selbstauskunft nach „modernsten und umweltfreundlichsten Verfahren“ in eigener Produktion herstellen lässt.
www.leki.de

Komperdell: Die österreichische Firma bietet auf alle Teleskopstöcke drei Jahre lang einen gratis Reparaturservice. „Egal was passiert ist, wir reparieren Ihren Stock – ohne Fragen, kein Beleg nötig, ohne Kosten“, wirbt die Firma auf ihrer Internetseite.
www.komperdell.com

www.camaro.at

Der Stockladen: Handgefertigte Holzstöcke aus Lindewerra, Deutschlands Stockmacherdorf – für alle, die es traditionell und natürlich mögen.
www.stockladen.de

Pflege
Verdreckte, nasse Stöcke mit einem  trockenen Tuch reinigen und im ausgezogenen oder ausgeklappten Zustand trocknen lassen.  

Valeska Zepp

fairkehr 5/2023