fairkehr VCD-Magazin für Umwelt, Verkehr, Freizeit und Reisen

Obere Wilhelmstraße 32 | 53225 Bonn | Telefon (0228) 9 85 85-85 | www.fairkehr-magazin.de

Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Magazin 1/2016

Gefährlicher Ultrafeinstaub rund um Flughäfen

Wissenschaftler haben die Belastung mit kleinsten Partikeln rund um den Amsterdamer Flughafen gemessen.

Foto: sitikka/istockphoto.comFliegen macht nicht nur Lärm, sondern auch Dreck: Darunter leiden Anwohner und Mitarbeiter von Flughäfen.

Utrafeinstaub besteht aus Partikeln, die weniger als 100 Nanometer groß sind. Damit sind sie kleiner als Grippeviren und können tief in die Lunge eindringen.

Wie gefährlich das ist, zeigt die niederländische Studie „Ultrafijn Stof Rondom Schiphol“. Das Risiko eines vorzeitigen Todes durch Lungenerkrankungen erhöhe sich um drei Prozent je 10000 Partikel in einem Kubikzentimeter  Luft.

In der Studie haben die niederländischen Wissenschaftler die Feinstaubkonzentration in der Umgebung des Amsterdamer Flughafens Schiphol gemessen. Im Untersuchungsgebiet liegen 20 000 Haushalte. Die Partikelkonzentration gegenüber Normalwerten war dort um durchschnittlich 10000 bis 20000 Partikel pro Kubikzentimeter erhöht. Noch größer ist das Gesundheitsrisiko für die Angestellten des Flughafens, denn auf dem Gelände sind es sogar 50000 Partikel.

Dass die Flugzeuge die Quelle des Feinstaubs sind und nicht der Straßenverkehr, machten die Wissenschaftler an der hohen Konzentration von Schwefel-Partikeln in der Luft fest. Der Schwefelgehalt in Kerosin ist deutlich höher als der in Benzin oder Diesel. Die Autoren der Studie empfehlen daher weitere Untersuchungen der Feinstaubbelastung rund um Schiphol und andere Flughäfen.

Dass auch die Luft in der Umgebung deutscher Flughäfen mit Ultrafeinstaub belastet ist, liegt nahe. Um auf die Gefahr für die Gesundheit der Anwohner des Frankfurter Flughafens aufmerksam zu machen, haben der VCD Rhein- hessen und die Bürgerinitiative Mainz-Bretzenheim die Studie ins Deutsche übersetzt.

Die Studie als PDF gibt es hier

fairkehr 5/2023