Reise 5/2014

Die Fahrt auf der UNESCO-Welterbestrecke über den Berninapass gehört zu den weltweit faszinierendsten Bahnerlebnissen. Die Züge starten in St. Moritz und schrauben sich in weiten Kehren zum höchsten alpinen Eisenbahnpass ohne Scheiteltunnel hinauf – rechts und links fällt der Blick auf Drei- und Viertausender, von denen Gletscher herunterfließen. Innerhalb von zwei gemütlichen Fahrstunden lernt man alle ­Klimazonen der Alpen kennen – bis hin zur mediterranen Welt des Veltlins mit seinen uralten Weinbergen.

Keinesfalls sollte man den offiziellen „Bernina-Express“ wählen: Er ist zuschlagpflichtig, vollgestopft mit Reisegruppen und hat keine Fenster, die sich öffnen lassen. Die vollverglasten Panoramawaggons bieten zwar einen umfassenden Blick auf die Bergwelt. Die gerät aber zur bloßen Kulisse, zu der man keine sinnliche Beziehung mehr aufbauen kann. Tipp: einen Regionalpass der Rhätischen Bahn kaufen. Er bietet drei Tage freie Fahrt innerhalb von sieben Tagen ab 76 Franken/ca. 63 Euro pro Person.

Gruppenreisen: Switzerland Travel Centre organisiert Zugreisen, Wanderungen und E-Bike-Touren durch die Schweiz. www.stc.travel

Busfahren: Die Fahrt mit dem Bus über das Stilfserjoch ist lohnend, allerdings nichts für schwache Nerven und Menschen, denen es auf Kurvenpisten schlecht wird. Statt mit dem Bus in den Vinschgau hinunterzufahren, kann man auch wandern. Fahrpläne: www.busperego.com

Vinschgaubahn: Besonders attraktiv ist die im Halbstundentakt verkehrende Linie für Radfahrer, die dem Etschradweg/Via Claudia Augusta folgt. Vom Vinschgau aus lässt sich mühelos und pünktlich mit dem Schweizer Postauto über den Ofenpass ins Engadin zurückkehren. Eine Rundreise von St. Moritz über Tirano und das Stilfserjoch bietet sich an.

Literatur: Im Zürcher Rotpunktverlag sind drei hervorragende Wanderführer für die durchreisten Regionen erschienen: ­„Schüttelbrot und Wasserwosser“, „Veltliner Fußreisen“ von Ursula Bauer und Jürg ­Frischknecht und „Das Puschlav“ von Corina Lanfranchi.