fairkehr VCD-Magazin für Umwelt, Verkehr, Freizeit und Reisen

Obere Wilhelmstraße 32 | 53225 Bonn | Telefon (0228) 9 85 85-85 | www.fairkehr-magazin.de

Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Titel 2/2014

Dienstrad statt Dienstwagen

Foto: AGFK-BW/Volker Lannert

Seit einem Jahr können ­Arbeitnehmer ein Fahrrad statt eines Dienstwagens ­nutzen. Sie ­pro­fitieren von steuerlicher Förderung, ­
wenn ihr Unternehmen das Leasing-Modell unterstützt.

Foto: Volker LannertYoga-Übungen an einer Ampel am Bonner City-Ring: Ende Januar setzten etwa 25 Flashmobber mit ihrer Form des kreativen Protests ein Zeichen für mehr Fußgängerfreundlichkeit, aktiviert via Web von der fairkehr-Redaktion.

Die Bilanz nach einem Jahr JobRad kann sich sehen lassen: Rund 200 Unternehmen haben seit dem Start vor einem Jahr entschieden, das neue Firmenfahrzeugkonzept für ihre Mitarbeiter einzuführen. Das JobRad der Firma LeaseRad überträgt das Dienstwagenprinzip auf Fahrräder. Dank eines ­innovativen Gehaltsumwandlungskonzepts können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Fahrrad über ihre Arbeitgeber leasen und damit Steuern sparen. Und das funktioniert so: Die Arbeitnehmer suchen sich ein Fahrrad oder Pedelec bei einem Händler aus, der am Programm teilnimmt. Über drei Jahre wird ihnen dann die Leasingrate vom Gehalt abgezogen. Dadurch verringert sich das zu versteuernde Einkommen. Zum Ende der Laufzeit können die Mitarbeiter ihr Rad, wenn gewollt, zum Restwert übernehmen.

Mit dem Rad zur Arbeit

Die Unternehmen, die bei LeaseRad ­mitmachen, stammen aus den verschiedensten Branchen: Es sind Industrieunternehmen, Logistikspezialisten wie DHL, die Deutsche Telekom, Unternehmen wie Allianz, EnBW, GLS Bank, aber auch Kommunen oder Handwerksbetriebe, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, ihr Wunschfahrrad als Dienstrad günstiger zu finanzieren.

„Unser JobRad-Modell ist von Anfang an bei vielen Unternehmen auf großes In­teresse gestoßen. Am Anfang waren es vor allem große Unternehmen, die es eingeführt haben“, so Ulrich Prediger, Geschäftsführer der LeaseRad GmbH. Im Laufe des Jahres 2013 hätten sich verstärkt kleine und mittlere Unternehmen entschieden einzusteigen – ein Trend, der sich laut Prendiger 2014 fortsetzt.

Auch der VCD-Bundesverband macht mit: „Mit meinem geleasten E-Bike spare ich nicht nur Kosten“, weist VCD-Geschäftsführerin Claudia Maiwald auf einen weiteren Vorteil hin. „Im Stadtverkehr bin ich fast immer schneller am Ziel als mit anderen Verkehrsmitteln – und umweltfreundlicher ist das Radfahren sowieso.“ Eine echte Win-win-Situation also: Die JobRad-Nutzerinnen und -nutzer kommen günstig an ein hochwertiges Fahrrad, das sie in den drei Jahren auch privat nutzen können. Sie bleiben fit und gesund auf dem Weg zur Arbeit, Klima und Umwelt profitieren ebenfalls.

Das bundesweite Netz der teilnehmenden Fahrradhändler ist mittlerweile auf über 1500 gestiegen. In einem Jahr ist so ein deutschlandweites Netz registrierter LeaseRad-Fachhändler entstanden. Ohne sich auf bestimmte Marken festlegen zu müssen, kann sich der Kunde oder die Kundin vor Ort sein Wunschrad aussuchen.

Uta Linnert

fairkehr 5/2023